Hühnerhaltung im Garten

Hühnerhaltung im eigenen Garten wird auch in Deutschland immer beliebter. Sie ermöglicht es sicherzustellen, dass die Eier auch wirklich von gesunden und artgerecht gehaltenen Tieren stammen. Doch dazu müssen die Halter auch wissen, was überhaupt artgerecht ist. Was also benötigen Hühner, für ein glückliches Leben?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hühner sind soziale Tiere, die nicht einzeln gehalten werden dürfen.
  • Sie sind relativ pflegeleicht, müssen aber dennoch täglich versorgt werden.
  • Neben Futter, Wasser und Reinigung ist auch der Schutz vor Raubtieren wichtig.

Ist die private Hühnerhaltung erlaubt?

Grundsätzlich ist die Hühnerhaltung im Garten für private Zwecke in Deutschland erlaubt. Allerdings muss sie beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet sein. Wer Hühner in einem Wohngebiet, insbesondere im städtischen Raum, halten möchte, sollte zuvor auch mit seinen Nachbarn sprechen. Fühlen diese sich durch den Geruch oder Lärm belästigt, kann es nämlich zu rechtlichen Problemen kommen.

Außerdem ist es ratsam, vor der Errichtung des Hühnerstalles auch bei der zuständigen Baubehörde nachzufragen, was zulässig ist. Wenn er nahe am Grundstückrand geplant ist, kann auch eine Zustimmung der Nachbarn notwendig werden.

Wie viele Hühner sollten es sein?

Um genügend Eier für eine Familie zu bekommen, braucht man etwa zwei bis sechs Tiere. Zwei Hühner sind auch rechtlich die Untergrenze, da sie nicht alleine gehalten werden dürfen. Als von Natur aus in Gruppen von fünf bis zwanzig Exemplaren lebende Tiere sind Hühner ohne Kontakt zu Artgenossen unglücklich.

Allerdings muss auch der verfügbare Platz berücksichtigt werden. Zu dicht gehaltene Hühner werden können rangniedrige Artgenossen aus sozialem Stress zu Tode hacken. Hier gelten als Richtwerte zehn Quadratmeter Auslauffläche pro Huhn und drei Hühner pro Quadratmeter Stallfläche. Der genaue Bedarf ist aber auch von der Größe der Hühnerrasse abhängig.

Wann ist ein Hahn erforderlich?

Ein Hahn ist nur erforderlich, wenn man auch Hühner züchten möchte. Seine anderen Aufgaben können auch von einer Henne übernommen werden. Gerade bei der Haltung im Garten sollte man die Anschaffung eines Hahnes gut überlegen. Sein morgendliches Krähen kann leicht zu Ärger mit Nachbarn führen, die gerne länger schlafen.

Wer Rassehühner züchten möchte, sollte sich bereits vor der Anschaffung über den entsprechenden Zuchtverband informieren und ein passendes Zuchtprogramm haben. Auch mit Mischungen unterschiedlicher Hühnerrassen haben viele Halter jedoch gute Erfahrungen gemacht. Oft legen Mischlinge mehr Eier und sind resistenter gegen Krankheiten.

Was benötigen Hühner?

Der Hühnerstall

Ein Hühnerstall sollte hell und solide gebaut sein. Der Innenbereich muss warm und trocken sein und die Tiere vor Wind und Zugluft schützen. Marder oder Füchse dürfen nicht eindringen können.

Beim Kauf ist es auch ratsam, auf einfache Reinigung und gute Desinfizierbarkeit zu achten. Die pflegeleichteste Lösung ist ein Betonboden. Erde ist allerdings natürlicher und wärmer. Bei ihr ist zu bedenken, dass sie von Zeit zu Zeit umgegraben und ausgetauscht werden muss. Außerdem besteht die Gefahr, dass Raubtiere sich unter der Stallwand durchgraben.

Als Einstreu eignen sich neben Stroh und Laub auch Sägespäne oder Sand. Kompostierbares Material ist aber meistens praktischer. Die Sitzstangen sollten Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern haben und mindestens 20 cm Sitzplatz pro Huhn bieten.

Der Auslauf

Der Auslaufbereich sollte einen Zaun von mindestens 1,5 m Höhe haben. Hühner können zwar nicht richtig fliegen, aber durch Flattern durchaus Hindernisse überwinden. Auch Durchschlüpfen unter dem Zaun oder Untergraben durch scharrende Hühner oder hungrige Raubtiere darf nicht möglich sein, weshalb zu einem festen Fundament zu raten ist.

Damit sich die Tiere sicher fühlen, sollten ausreichend Büsche vorhanden sein, unter denen sie sich verstecken können. Als zusätzlicher Schutz vor Greifvögeln und dem Entwischen der Hühner über den Zaun kann ein Netz über den Auslaufbereich gespannt werden. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass es straff genug ist, damit sich keine Wildtiere darin verfangen können.

Der Auslauf sollte auch einen sandigen Bereich für Sandbäder bieten. Diese dienen nicht nur dem Wohlbefinden der Hühner, sondern sind auch für die Pflege ihrer Federn wichtig.

Futter und Wasser

Die bequemste Lösung zur Fütterung der Tiere ist ein Futterautomat im Stall. Sollen sie auch im Freien gefüttert werden, ist es wichtig, dass die Futterstelle gut vor Regen geschützt ist. Neben Körnern sollten Hühner auch anderes Futter, wie Kartoffeln, Reis, Nudeln und Möhren erhalten. Würmer als Eiweißquelle und Steinchen zur Unterstützung der Verdauung finden sie meist ganz natürlich im Auslauf. Häufig ist allerdings die Zufütterung von Mineralstoffen erforderlich.

Wie fast alle Tiere brauchen auch Hühner jederzeit Zugang zu sauberem Wasser. Der Bedarf pro Tier ist etwa ein viertel Liter pro Tag, kann im Sommer aber deutlich höher werden. Im Winter darf das Wasser nicht einfrieren, weshalb eine Tränke im Stall mehrheitlich die beste Lösung ist.

Wo bekommt man das nötige Zubehör?

Die passende Ausrüstung für die Hühnerhaltung bekommt man im Fachhandel für Kleintierzuchtbedarf. Solche Fachhändler gibt es in ganz Deutschland, von Rhein bis Main. Auch wer keinen entsprechenden Laden in der näheren Umgebung hat, kann sie bequem über das Internet bestellen. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Auswahl dort größtenteils größer ist.

Fazit

Wer Hühner im Garten halten möchte, braucht vor allem ausreichend Platz und muss bereit sein, auf eine ordentliche Rasenfläche zu verzichten. Täglich frische, garantiert aus artgerechter Haltung stammende Eier sind das jedoch für viele Menschen wert. Ganz besonders empfehlenswert ist die Hühnerhaltung für Familien mit Kindern. Meist ist der Nachwuchs begeistert von den Tieren und kann viel über den rücksichtsvollen Umgang mit anderen Lebewesen und der Natur von ihnen lernen.

 

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